Schoko-Werbung hat Geschichte


Wie für jedes neue Produkt, so wurde auch für Schokolade geworben. Früheste Anzeigen sind aus einer englischen Tageszeitung überliefert, wo es 1657 hieß: »In der Queen’s Head Alley gibt es im Hause eines Franzosen ein ausgezeichnetes westindisches Getränk namens „chocolate” zu kaufen«. Der Druck von Zeitungen nahm seinerzeit eine rasante Entwicklung.

Aber erst die Entwicklung der Fotografie und der Reprotechnik im Druckbereich führten zu einer wahren Revolution in der Werbung. Schon bald prägten bunte Werbeplakate u.a. auch von Schokoladeherstellern das damalige Straßenbild. Für die Gestaltung von Plakaten, Packungen, Postkarten und einer Vielzahl von Sammelbildserien beauftragten die Schokoladenhersteller sogar bedeutende zeitgenössische Künstler. Unter den Schöpfern der nur 7 x 14 Zentimeter großen Stollwerck-Sammelbilder findet man so bekannte Namen wie Adolf von Menzel, Max Liebermann, Otto Eckmann oder Elli Hirsch, die den Jugendstil entscheidend mitprägte. Die Bilder nahmen auf alle möglichen Ereignisse Bezug und wurden als kleinformatige Kunstwerke in prächtig ausgestatteten Alben gesammelt

 



Sammelbildserie der Firma Stollwerk, gezeichnet von Elli Hirsch, um 1910

Die Luxus-Pralinenschachtel

Mit der Entwicklung der Papier- und Verpackungstechnik wurde die Gestaltung von Konfektschachteln immer aufwändiger. Anfang des 20. Jahrhunderts stellte man sie bereits in raffinierten Druckverfahren her. Teilweise schmückten sogar handkolorierte Fotomotive auf gepolsterter Seide den Deckel. Die Gestaltung der Pralinenschachteln aus den 50er Jahren unterstrich häufig Lebens- und Festfreude, vermittelte aber auch einen Hauch von Luxus und Wohlstand.

Heute wird bei der Verpackung von Pralinen neben dem ansprechenden und hochwertigen Äußeren größter Wert auf den Schutz des empfindlichen Inhalts gelegt.

Abb.: Elegante, höchst aufwändige Stollwerk-Pralinenverpackung mit teilkoloriertem Foto, um 1906